Beerdigung ohne Kirche – Trauerredner und Abdankungsredner – Auf Erden stehet nichts, es muss vorüberfliegen!
Gebet und Meditation
Ein Kind vergisst sich selbst; ein Knabe kennt sich nicht; Der Jüngling acht sich schlecht; ein Mann hat immer Pflicht. Im Alter nimmt Verdruss; ein Greis wird wieder Kind: Was meinst Du, was doch dies für Herrlichkeiten sind!
Wem ein Geliebtes stirbt, dem ist es wie ein Traum, die ersten Tage kommt er zu sich selber kaum. Wie er's ertragen soll, kann er sich selbst nicht fragen, und wenn er sich besinnt, so hat er's schon ertragen.
Ein Leib und eine Seele, die wir waren, kann ich von deinem Tode nicht genesen. Wie du zerfällst einsam in deinem Grabe, so fühl ich mich, mein Leben, mit verwesen.
Beerdigung ohne Kirche mit Abdankungsredner - Zen Meister Reding
Auf Erden stehet nichts, es muss vorüberfliegen. Es kommt der Tod daher, du kannst ihn nicht besiegen. Ein Weilchen weiss vielleicht noch wer, was du gewesen. Dann wird das weggekehrt, und weiter fegt der Besen. Ich lebe und weiss nicht, wie lang, ich sterbe und weiss nicht wann, ich fahre und weiss nicht wohin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.
Viereinhalb Milliarden Jahre, so sagen die Leut’, gibt’s jetzt die Erde, von Anfang bis heut’. So lange Zeit, ich sag’s wie es ist, hat’s Dich nicht gegeben, hat Dich keiner vermisst. Auf tausend Kilometer diese Zeit nun verteilt, vielleicht fünfzehn Millimeter, in denen einer hier weilt. Und bis kurz danach, zehn Millimeter vielleicht, denkt noch einer an Dich, und ich glaub auch, das reicht.
Und noch ein paar Millimeter drauf, dann hört das Denken an Dich schliesslich auf. Danach, nach diesem kurzen Leben, ist es, als hätt’ es Dich niemals gegeben. Drum merk Dir, Du bist überhaupt nicht wichtig. Geniess’ jede Stunde, dann machst Du es richtig.