Gedenkzeremonie – 25 Jahre – Gedenken an den Verstorbenen – Gehe still und einsam weiter meine Wege!

Bräuche nach dem Tod: Bestattungsredner Vater Reding aus dem Honora Zen Kloster führt Sie durch die Gedenkzeremonie 25 Jahre nach dem Todesfall.

Gedenkzeremonie - 25 Jahre - Gedenken an den Verstorbenen

Nach der Beerdigung helfen die Gedenkzeremonien den Trauerprozess langsam zu verarbeiten und abzuschliessen.

Gebet und Meditation

Vier Brüder ziehn Jahr aus Jahr ein im ganzen Jahr spazieren; Doch Jeder kömmt für sich allein, uns Gaben zuzuführen. Der erste kömmt mit leichtem Sinn, in reines Blau gehüllet, streut Knospen, Blätter, Blüten hin, die er mit Düften füllet. Zweiter tritt schon ernster auf, mit Sonnenschein und Regen, streut Blumen aus in seinem Lauf, der Ernte reichen Segen. Dritter naht mit Überfluss und füllet Küch und Scheune; bringt uns, zum süssesten Genuss, viel Früchte, Korn und Weine.

Verdriesslich braust der vierte her, in Nacht und Graus gehüllet, sieht zürnend Wald und Wiesen leer, die er mit Schnee erfüllet. Wer sagt mir wer die Brüder sind, die so einander jagen? Leicht rät sie wohl ein jedes Kind, drum brauch ich’s nicht zu sagen.

Gedenkzeremonie - 25 Jahre

Ich ruhe still im hohen, grünen Gras und sende lange meinen Blick nach oben, von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlass, von Himmelsbläue wundersam umwoben. Und schöne weisse Wolken ziehn dahin durchs tiefe Blau, wie schöne stille Träume; - mir ist, als ob ich längst gestorben bin, und ziehe selig mit durch ewige Räume.

So viel scheint gross und kostbar, und es blickt das Volk drauf hin bewundernd, aber einer steht abseits; ihm erscheint es um so kleiner und gallenbitter, was sie hoch entzückt. Und das sogar: der eitlen unverständ’gen gedankenlosen Welt muss er sich fügen, muss reden, wie sie spricht und Freude lügen, und lächelnd die verborg’nen Tränen bänd’gen. Mein Glück ist nur, dass ganz verborgen sei, was ich beweine und was heimlich trachtend des Herzens Wünsche wollen, die ich hege. Blind ist die Welt und nur Verrätern treu, ich aber, Hass und Ehre gleich verachtend, geh still und einsam weiter meine Wege.