Beisetzung im Familiengrab – In das Schmerzensglück der Abschiedsnacht versenkt!
Abschiedsredner Abt Reding aus dem Honora Zen Kloster, hilft Ihnen die Beisetzung im Familiengrab nach ihren Wünschen zu gestalten und durchzuführen.
Gebet und Meditation beim Familiengrab
Sein Freund, der Türmer, war noch wach, wie Silber gleisste das Rathaus- dach, und drüber stand der Mond. Er wusste kaum, wie schwer er litt, doch schlug ihm das Herz bei jedem Schritt. Und das Ränzel drückte ihn. Die Gasse war so lang, so lang, und dazu noch die Stimme, die über ihm sang: Wann’s Mailüfterl weht! Jetzt bog sich ein Fliederstrauch über den Zaun, und die Mutter Gottes, aus Stein gehaun, stand weiss vor dem Domportal.
Hier stand er eine Weile still und hörte, wie eine Dohle schrill hochoben ums Turmkreuz pfiff. Dann löschte links in dem kleinen Haus der Löwenwirt seine Lichter aus, und die Domuhr schlug langsam zehn. Die Brunnen rauschten wie im Traum, die Nachtigall schlug im Lindenbaum, und alles war wie sonst! Da riss er die Rose sich aus dem Rock und stiess sie ins Pflaster mit seinem Stock, dass die Funken stoben, und ging.
Das Lämpchen flackerte rot überm Tor, und der Wald, in den sich sein Weg verlor stand schearz im Mondlicht da … Erst droben auf dem Heiligenstein fiel ihm noch einmal alles ein, als der Weg um die Buche bog. Die Blätter rauschten und er stand und stand, und sah hinunter unverwandt, wo die Dächer funkelten. Dort stand der Garten und dort das Haus, und jetzt war das aus und jetzt war das aus, und - die Dächer funkelten!
Sein Herz schlug wild, sein Herz schlug nicht fromm: wann i komm, wann i komm, wann i wiederkomm! Doch er kam nie wieder.
Beisetzung im Familiengrab
Es graut vom Morgenreif in Dämmerung das Feld, da schon ein blasser Streif den fernen Ost erhellt; Man sieht im Lichte bald den Morgenstern vergehn, und doch am Fichtenwald den vollen Mond noch stehn: So ist mein scheuer Blick, den schon die Ferne drängt, noch in das Schmerzensglück der Abschiedsnacht versenkt.
Dein blaues Auge steht ein dunkler See vor mir, dein Kuss, dein Hauch umweht, dein Flüstern mich noch hier. An deinem Hals begräbt sich weinend mein Gesicht, und Purpurschwärze webt mir vor dem Auge dicht. Die Sonne kommt; - sie scheucht den Traum hinweg im Nu, und von den Bergen streicht ein Schauer auf mich zu.