Beisetzung im Friedwald mit Trauerredner – Du weisst, ich lebte, voll von Himmelsdrang!

Abschiedsredner Abt Reding aus dem Honora Zen Kloster, hilft Ihnen die Beisetzung im Friedwald nach ihren Wünschen zu gestalten und durchzuführen.

Gebet und Meditation

Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum; Ich träumt’ in seinem Schatten so manchen süssen Traum. Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort; Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort. Ich musst’ auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht, da hab ich noch im Dunkel die Augen zugemacht. Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu: Komm her zu mir, Geselle, hier findest du deine Ruh!

Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht, der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht. nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort, und immer hör ich’s rauschen: Du fändest Ruhe dort!

Beisetzung im Friedwald

Ich habe Sonnentage froh gelebt! Ob viele, wenige – wer fragte bang? Unmessbar bleibt, was, flüchtend, still verschwebt in die Vergangenheit; da ist nichts lang, nichts kurz: es war! Dies Wort verkündet alles. Ich habe Sonnentage froh gelebt! Ist das kein Trost, trotz jeglichen Zerfalles, vor dem die Seele banggeängstigt bebt? Und mehr: ich lebe! Lebe, lichtumflossen, die Gegenwart; es liegt vor mir die Welt, rings wallt und wogt es, tausend Triebe sprossen, und wie die Brust mir stiller Jubel schwellt, dünkt dieses Feuer mir der Lebensfunken, der alles nährt, und wie ich, angefacht von innen, in der Runde Bild versunken, strahlt alles hell in bunter Farbenpracht.

Und du bist mir geschenkt! Das schönste Band verknüpft uns fest zu seligstem Entzücken, und was ich je Beglückendes empfand, es will durch dich mich doppelt tief beglücken. Ich bange süss erglüht an deinem Munde und fühle ganz die Lust: ich bin bei dir! Gib einen Kuss für tausend, eine Stunde der Seligkeit gib für Äonen mir!

Und müsst’ ich morgen sterben, weine nicht! Erfülle einen Augenblick nur ganz: Das ist die Ewigkeit! Mein Auge bricht, doch du bewahr’ in deinem feinen Glanz, du spiegle fort das goldne Licht der Sonne, du trage weiter, was in mir entschlief, und hüte treu im Herzen all die Wonne, die ich mit dir gefühlt so voll, so tief!

Wenn ich dann war, so denke nicht, wie lang, und dass ich allzufrüh geschieden – nein! Du weisst, ich lebte, voll von Himmelsdrang, An Stunden reich, die schon ein ganzes Sein. Am schönsten feierst du mein Angedenken, da, lächelnd du, wie sonst, die Welt entzückst, und selber, was dir hold die Götter schenken, mit sanfter Rührung an den Busen drückst.