Gedenkzeremonie – 49. Todestag – Trauerprozess – Es ist Mitternacht, die Stunden vergehen!
Gedenkzeremonie 49. Todestag
Untergegangen sind der Mond und die Plejaden. Es ist Mitternacht, die Stunden vergehen. Ich aber schlafe allein. Die Welt ist laut, und ich bin still! Erloschen sind die Flammen. Ich kann nicht mehr, so wie ich will! Den Rausch muss ich verdammen. Die Welt ist laut, ich möcht so viel! Doch bring ich's nicht zusammen.
Mein Erdenweg, er ging zu Ende ich war sehr gerne hier zu Gast. Nun ruht mein Herz, wie auch die Hände bin ledig aller Sorgenlast. Seid nur getrost; denn dieses Leben, es war erfüllt und segensreich. Das Schicksal hat mir viel gegeben zur Wehmut fühl ich Dank zugleich. Gedenket mein in stiller Stunde, doch grämt euch nicht, ich bin nun frei. Und wenn ihr sitzt in froher Runde, dann bin ich sicher mit dabei.
Gebet und Meditation
Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle, vergilbter Glanz von schönen Sommertagen. Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle; Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen. Gekeltert ist der Wein, die milde Stille erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen. Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel; Im roten Wald verliert sich eine Herde. Die Wolke wandert übern Weiherspiegel; Es ruht des Landmanns ruhige Gebärde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel. Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde. Bald nisten Sterne in des Müden Brauen; In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden und Engel treten leise aus den blauen Augen der Liebenden, die sanfter leiden. Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen, wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.