Sterbebegleitung mit Zen Meister – Konfessionslos – Ich hab’ geruht an allen Quellen, fuhr dahin auf allen Wellen!

Sterbebegleitung mit Abt Reding aus dem Honora Zen Kloster in der Schweiz. Würdevoll und einfühlsam begleite ich Sie in der letzten Phase ihres Lebens.

Gebet und Meditation

Ich hab’ geruht an allen Quellen, fuhr dahin auf allen Wellen, und keine Strasse ist, kein Pfad, den irrend nicht mein Fuss betrat. Hab’ verjubelt manche Tage, und manche hingebracht in Klage, bei Büchern manche lange Nacht und andere beim Wein durchwacht.

Viel misst’ ich, viel hab’ ich errungen; Auch Lieder hab’ ich viel gesungen, und ausgeschöpft hat dieses Herz des Lebens Lust, des Lebens Schmerz.

Nun ist der Becher leer getrunken, das Haupt mir auf die Brust gesunken, nun legt’ ich gern mich hin und schlief’, unweckbar, traumlos, still und tief! Mir ist, mir ist, als hört ich locken von fernher schon die Abendglocken, und süsse, weiche Traurigkeit umweht mich: Komm, es ist Schlafenszeit!

Unter blühenden Bäumen lieg ich in Einsamkeit, von alter Zeit, von alter Liebe zu träumen. Sehnsüchtige Stille ringsherum, nur Bienengesumm und fern im Tal ein Glockenklang: ob Hochzeitläuten, ob Grabgesang, ich will es nicht deuten.

Sterbebegleitung

Lenzwolken ziehn mit sanftem Flug. O Jugendleben, das lang verblich, O Frühlingsweben, was lockst du mich? Goldsonnige Fernen lachen. neues Hoffen, neuer Trug!

Lenz, des Zaubers ist genug! Nein, wieg mich ein zur süssen Ruh und decke du mein träumend Haupt mit Blüten zu! Rosige Dämmrung hüllt mich ein: O seliges Verschollensein, Schlafen und nimmer erwachen!

Nun magst du ruhn für immer, mein müdes Herz. Es schwand die letzte Täuschung, die ewig ich gewähnt. Sie schwand. Ich fühle die Hoffnung jetzt erloschen den Wunsch selbst nach des holden Truges Spiele. Auf immer ruh! Du hast nun genug geschlagen. Würdig deines Pochens ist nichts, noch wert dies Dasein deiner Seufzer.

Das Leben nur in Ekel und Bitterkeit, sonst nichts, und Kot die Erde. Nun ruhe aus. Verzweifle zum letzten Mal. Das Schicksal gab den Menschen nichts weiter als zu sterben. Jetzt verachte dich, die Natur, die Macht, die finstern Webens auf unser aller Schaden stets nur dachte, und die endlose Nichtigkeit des Lebens.