Gedenkzeremonie – 5 Jahre – Ritual am Grab – All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter!

Bräuche nach dem Tod: Bestattungsredner Vater Reding aus dem Honora Zen Kloster führt Sie durch die Gedenkzeremonie 5 Jahre nach dem Todesfall.

Gedenkzeremonie - 5 Jahre

Nach der Beerdigung helfen die Gedenkzeremonien den Trauerprozess langsam zu verarbeiten und abzuschliessen.

Gebet und Meditation

Ich hatte Gespielen, ich hatte Gefährten in den Tagen der Kindheit, in der fröhlichen Schulzeit. All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter. Habe gelacht, ich habe geschwärmt, spät getrunken, spät gegessen mit meinen Genossen. Sind sie fort, die alten bekannten Gesichter. Geliebt, wie war sie schön, ihre Tür ist verschlossen; nie seh ich sie wieder.

All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter. Einen Freund hatt ich, wer hat ihn besser, undankbar verliess ich ihn plötzlich; verliess ihn zu denken der alten bekannten Gesichter. Wie ein Geist durchschritt ich das Tal meiner Kindheit, eine Wüste schien mir die Welt, die durchirren ich musste, zu suchen die alten Gesichter.

Mein Freund, du mehr als Bruder, o wärst du geboren im Haus meines Vaters, so könnten wir reden von den alten bekannten Gesichtern. Wie einige starben, mich andre verliessen, wie man andre mir nahm; - ach, alle schieden. All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter.

Gedenkzeremonie - 5 Jahre

Leise schwimmt der Mond durch mein Blut … Schlummende Töne sind die Augen der Tage. wandelhin ... taumelher … Ich kann deine Lippen nicht finden. wo bist du ferne Stadt mit den sengenden Düften ..… Langsam senken sich meine Lider über die Welt, alles schläft .... Und hinter dem Mittag beugt sich ein alter, traumweisser Wind und bläst die Sonne aus.

Immer lieb war mir dieser einsame Hügel und das Gehölz, das fast ringsum
ausschliesst vom fernen Aufruhn der Himmel den Blick. Sitzend und schauend bild ich unendliche Räume jenseits mir ein und mehr als menschliches Schweigen und Ruhe vom Grunde der Ruh.

Und über ein Kleines geht mein Herz ganz ohne Furcht damit um. Wenn in dem Buschwerk aufrauscht der Wind, so überkommt es mich, dass ich dieses Lautsein vergleiche mit jener endlosen Stillheit. Mir fällt das Ewige ein und daneben die alten Jahreszeiten und diese daseiende Zeit, die lebendige, tönende. Also sinkt der Gedanke mir weg ins Übermass. Untergehen in diesem Meer ist inniger Schiffbruch.