Alternative Beerdigung mit Abschiedsredner – Da nun die Blätter fallen, Oh weh!
Gebet und Meditation
Da nun die Blätter fallen, Oh weh, wie fahl, fühl ich, wie alt ich worden bin. Das macht mir Qual. Die Sonne scheint. Ach, Sonne, wie bist du kalt. Einst war der Herbst mir auch ein Lied. Jetzt bin ich alt.
Regenöde, regenöde Himmel, Land und See; Alle Lust ist Last geworden, und das Herz tut weh. Graugespinstig hält ein Nebel alles Sein in Haft, weher Mut weint in die Weiten, krank ist jede Kraft. Die Prinzessin sitzt im Turme; Ihre Harfe klingt, und ich hör, wie ihre Seele müde Sehnsucht singt. Regenöde, regenöde Himmel, Land und See; Alle Lust ist Last geworden, Und das Herz tut weh.
Alternative Beerdigung
Da ich die grüne Pracht der Bäume zärtlich liebe und folglich mich anjetzt im Herbst bei ihrem Fall, bei der Entblätterung der Wipfel überall und der Vernichtigung des Laubes recht betrübe, so deucht mir doch, ob hör ich sie im Fallen zu meinem Troste dies mit sanftem Lispeln lallen: "Du siehest uns von dem geliebten Baum nicht, um denselben zu entkleiden, noch um ihn nackt und bloss zu lassen, scheiden; Ach nein, wir machen frisch und schönern Blättern Raum."
Es liegt der Herbst auf allen Wegen, in hundert Farben prangt sein Kleid, wie seine Trauer, seinen Segen er um sich streut zu gleicher Zeit. Es rauscht der Fuß im welken Laube, was blüht' und grünte, ward ein Traum - Allein am Stocke winkt die Traube und goldne Frucht schmückt rings den Baum. So nimmt und gibt mit vollen Händen der Herbst, ein Dieb und eine Fee; Erfüllung kann allein er spenden, doch sie umfängt ein tiefes Weh! - O, Herbst der Seele! deine Früchte, sind auch Gewinn sie, oder Raub?
Der Wünsche Blüte ist zunichte, der Hoffnung Grün ein welkes Laub. Zu schwer erkauft, um zu beglücken, O, Seelenherbst, ist deine Zier! Der Saft der Traube kann entzücken, doch keine Wonne strömt aus dir.