Abdankungsredner – Zürich – Trauerredner für die Beisetzung – Leb wohl, du schöne Sonn, und du, mein Vaterland!
Ihr Trauerredner und Abdankungsredner in Zürich: Abt Reding aus dem Honora Zen Kloster, führt Sie durch die alternative Bestattung nach ihren Wünschen.
Ort: Friedhof Nordheim
Gebet und Meditation
Und tut's dir weh dass ich von dir geh', warum willst du noch dass es dein Auge she. Und les' es schwarz auf weiss verbrieft, wie mir das Herz vor Wehmut trieft? Ernst mahnend wie die Freude flieht, ein Schatten des Gedankens zieht. Das geschriebene Wort dem Blick einher und macht das Herz uns trüb und schwer. Da steht nun das Wort so traut und lieb. Doch wo ist die Hand die es niederschrieb?
Und wo ist die Brust der es schwer entklang, und wo ist der Mund der es wiedersang. Drum tut's dir weh, wenn ich von dir geh', warum, willst du noch, dass es dein Auge seh? Der Eine ist für den Anderen fort, und nichts bleibt als das kalte Wort.
Abdankungsredner - Zürich
Leb wohl! leb wohl! im blauen Meer verbleicht die Heimat dort. Der Nachtwind seufzt, wir rudern schwer, scheu fliegt die Möwe fort. Wir segeln jener Sonne zu, die untertaucht mit Pracht. Leb wohl, du schöne Sonn, und du, mein Vaterland - gut Nacht! Mit dir, mein Schiff, durchsegl ich frei das wilde Meergebraus. Frag nicht, nach welchem Land es sei, nur trag mich nicht nach Haus! Seid mir willkommen, Meer und Luft! Und ist die Fahrt vollbracht, seid mir willkommen, Wald und Kluft! Mein Vaterland - gut Nacht!
Leb wohl! Wie ruhte Hand in Hand so kalt. Ich litt. O, dass ich nicht ein Wort des Herzens fand! Du gehst und nimmst den Frühling mit, nimmst Tag und Licht. Geh nicht!
Verträumt und müde wie ein Schmetterling im September. Taumelt der Sommer das Gelände entlang. Altweiberfäden wirren sich um seine zerrissenen Flügel und die Blumen. Die noch blühen, haben keinen Honig mehr. Am Hochwald drüben, hinter dem die Sonne glutet, lauert die Nacht. Gleich einer grossen Spinne. Und wie ein engmaschiges Netz, hängt sie die Dämmerung. Vor das verflackernde Abendrot, nach dem der Schmetterling seinen Flug nimmt.