Trauerredner – Zürich – Abschiedsredner – Grabredner – Abdankungsredner – Zen Meister Reding
Gebet und Meditation
So drängt und treibt sich alles vorüber, unmerklich kommt es und verblinkt, Welle auf Welle hebt sich und sinkt. Was trüb, wird hell, was hell war, trüber. Du selber trittst dir als Fremder entgegen, und was dir hochheilig einst schien und gross. Du frägst dich und lächelst und spottest fast drüber: wie war es nur möglich! wie konnte man bloss!
Wie konnte man zweifeln dabei und zögern, es lag doch so einfach, so glatt und so klar, wie konnte man sich darüber erregen. Da alles doch selbstverständlich war! Schon aber drängt auch das vorüber, du merkst kaum, wie es versinkt und verrinnt, wie es leise zu anderem übergaukelt. Wie schon eine neue Welle beginnt und dich auf ihre Höhe schaukelt!
Trauerredner und Abschiedsredner für die Beerdigung - Zürich
Mein Herze, glaubt’s, ist nicht erkaltet, es glüht in ihm so heiss wie je. Und was ihr drin für Winter haltet. Ist Schein nur, ist gemalter Schnee. Doch, was in alter Lieb’ ich fühle, verschliess ich jetzt in tiefstem Sinn. Und trag’s nicht fürder ins Gewühle der ewig kalten Menschen hin. Ich bin wie Wein, der ausgegoren: Er schäumt nicht länger hin und her, doch was nach aussen er verloren, hat er an innrem Feuer mehr.
Eigentlich ist alles soso, heute traurig, morgen froh. Frühling, Sommer, Herbst und Winter, Ach, es ist nicht viel dahinter. Aber mein Enkel, so viel ist richtig, wird mit nächstem vorschulpflichtig. Und in etwa vierzehn Tagen wird er eine Mappe tragen. Löschblätter will ich ins Heft ihm kleben – Ja, das möcht ich noch erleben. Eigentlich ist alles nichts, heute hält’s, und morgen bricht’s. Hin stirbt alles, ganz geringe wird der Wert der ird’schen Dinge. Doch wie tief herabgestimmt auch das Wünschen Abschied nimmt. Immer klingt es noch daneben, Ja, das möchte ich noch erleben.