Trauerfeier im Zürcher Unterland – Ertönt dem Wanderer im friedlichen Dorfe die Abendglocke!

Ihr Abdankungsredner und Trauerredner im Zürcher Unterland: Abt Reding aus dem Honora Zen Kloster, führt Sie durch die alternative Beerdigung nach ihren Wünschen.

Gebet und Meditation

Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im friedlichen Dorfe die Abendglocke. Wohl kehren jetzt die Schiffer zum Hafen auch, in fernen Städten, fröhlich verrauscht des Markts geschäftiger Lärm; in stiller Laube glänzt das gesellige Mahl den Freunden. Wohin denn ich? Es leben die Sterblichen von Lohn und Arbeit; wechselnd in Mühe und Ruh ist alles freudig; warum schläft denn nimmer nur mir in der Brust der Stachel?

Am Abendhimmel blühet ein Frühling auf; Unzählig blühn die Rosen und ruhig scheint die goldne Welt; o dorthin nimmt mich, purpurne Wolken! und möge droben in Licht und Luft zerrinnen mir Lieb und Leid! – Doch, wie verscheucht von töriger Bitte, flieht der Zauber; dunkel wirds und einsam unter dem Himmel, wie immer, bin ich – Komm du nun, sanfter Schlummer! zu viel begehrt das Herz; doch endlich, Jugend! verglühst du ja, du ruhelose, träumerische! Friedlich und heiter ist dann das Alter.

Zürcher Unterland

Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse, und, mit Fackeln geschmückt, rauschen die Wagen hinweg. satt gehn heim von Freuden des Tags zu ruhen die Menschen, und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt wohlzufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen,
Und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt.

Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vielleicht, dass dort ein Liebendes spielt oder ein einsamer Mann ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen immerquillend und frisch rauschen an duftendem Beet. Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Glocken, und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl.

Jetzt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf, sieh! und das Schattenbild unserer Erde, der Mond, kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt, voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns, glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen, über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf.