Redner für die Beerdigung im Zürcher Oberland – Abdankungsredner – Ich fürchte nicht den Tod!
Gebet und Meditation
Ich fürchte nicht den Tod, der mich zu nehmen kümmt, ich fürchte mehr den Tod, der mir die Meinen nimmt.
Wie hab ich das gefühlt was Abschied heisst. Wie weiss ichs noch. Ein dunkles unverwundnes grausames Etwas, das ein Schönverbundnes noch einmal zeigt und hinhält und zerreisst. Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen, das, da es mich, mich rufend, gehen liess, zurückblieb, so als wärens alle Frauen und dennoch klein und weiss und nichts als dies. Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen, ein leise Weiterwinkendes. Schon kaum erklärbar mehr. Vielleicht ein Pflaumenbaum, von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.
Trauerredner - Zürcher Oberland
Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras, alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das. Wohl der schlechteste, den man dir kann erteilen. Armes Herz, du willst nicht, dass die Wunden heilen. Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt. Das Verschmerzte nur ist tot und abgetrennt.
Wem ein Geliebtes stirbt, dem ist es wie ein Traum, die ersten Tage kommt er zu sich selber kaum. Wie er's ertragen soll, kann er sich selbst nicht fragen. Und wenn er sich besinnt, so hat er's schon ertragen.
Vorm Sterben mache ich noch mein Gedicht. still, Freunde, stört mich nicht. Ich ziehe in den Tod. Der Tod ist unser Kitt. O, heulte mir doch die Geliebte nit. Was liegt an mir. Ich gehe gerne ein. Die Mutter weint. Man muss aus Eisen sein. Die Sonne fällt zum Horizont hinab. bald wirft man mich ins milde Massengrab. Am Himmel brennt das brave Abendrot. Vielleicht bin ich in dreizehn Tagen tot.
Alles Gute auf der letzten Reise, und finde deinen Frieden!