Trauerredner für die Abdankungsfeier in der Stadt Zürich – Abschiedsfeier – Dein Name klingt trotz Tod und Trennung nah!
Gebet und Meditation
Ein Tännlein grünet wo, wer weiss, im Walde, ein Rosenstrauch, wer sagt, in welchem Garten? Sie sind erlesen schon, denk es, o Seele, auf deinem Grab zu wurzeln und zu wachsen. Zwei schwarze Rösslein weiden auf der Wiese, sie kehren heim zur Stadt in muntern Sprüngen. Sie werden schrittweis gehn mit deiner Leiche. Vielleicht, vielleicht noch eh an ihren Hufen das Eisen los wird, das ich blitzen sehe!
Ja, sie war schön, wenn man die Nacht schön nennen kann in der Kapelle, zu deren kalter Marmorpracht nie dringen kann des Tages Helle. Ja, sie war gut, wenn es genügt, Almosen im Vorübereilen, wie es der Zufall eben fügt, und ohne Mitleid auszuteilen. Sie dachte, - wenn wir bei dem Schall, der einer weichen Stimm entquollen. Eintönig wie des Bächleins Fall, schon an Gedanken glauben sollen.
Trauerredner - Stadt Zürich - Zen Mönch
Sie betete, wenn Beten heisst. Dass sich zwei schöne Augensterne bald niedersenken wie verwaist, bald heben zu der Himmelsferne. Gelächelt hätte sie - wenn Duft aus Blumen, die sich nie erschlossen. Verströmen könnte in die Luft, die rasch vergisst, was sie genossen. Sie hätte wohl geweint, wenn nur in ihr zur Bildung einer Zähre dem Erdenton die kleinste Spur vom Himmelstau geblieben wäre.
Sie hätte wohl geliebt, wenn nicht der Stolz - gleich dem am Totenbette nutzlos entflammten Kerzenlicht. Ihr starres Herz gehütet hätte. Sie starb und hatte nie gelebt. ein Schemen war sie nur, kein Wesen. aus ihrer Hand zu Boden bebt das Buch, in dem sie nichts gelesen.
In meinem Herzen steht dein Bild, dein Name klingt durch meine Lieder trotz Tod und Trennung nah ich mild zu deinem Grab mich liebend wieder. Denn zweier Seelen reine Harmonie trennt selbst des Todes schriller Misston nie.