Phönix Ritual bei der Abschiedsfeier – Weihrauch und Sandelholz – Einmal gabelt sich jeder Weg und jeder geht allein!

Beim Phönix Ritual wird eine Prise Weihrauch und Sandelholz als Symbol der Vergänglichkeit bei der Beerdigung vom Zeremonienleiter und den Angehörigen verbrannt.

Gebet und Meditation

Einmal müssen zwei auseinandergehn; einmal will einer den andern nicht mehr verstehn – einmal gabelt sich jeder Weg – und jeder geht allein – wer ist daran schuld? Es gibt keine Schuld. Es gibt nur den Ablauf der Zeit. solche Strassen schneiden sich in der Unendlichkeit. Jeder trägt den andern mit sich herum - etwas bleibt immer zurück.

Einmal hat es euch zusammengespült, ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen, und dann erkühlt – Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab –: ein neuer Mensch. Jeder geht seinem kleinen Schicksal zu. Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du. Jeder sucht seine Zukunft. Und geht mit stockendem Fuss, vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung und Gruss in ein fernes Land.

Phönix Ritual

Es ist besser so. Reich mir die Hand. Wir wollen froh und lachend von einander gehn. wir würden uns vielleicht nach Jahren nicht mehr so gut wie heut verstehn. So lass uns bis auf Wiedersehn ein reines, treues Bild bewahren. du wirst in meiner Seele lesen, wie mich ergreift dies harte Wort.

Doch unsre Freundschaft dauert fort. Und ist kein leerer Traum gewesen, aus dem wir einst getäuscht erwachen. nun weine nicht; wir wollen froh noch einmal mit einander lachen. Es ist besser so.

Dass all das Schöne nun längst zu Ende, wie könntest du’s verstehn? Ich hab ja die lieben, süssen Hände geküsst beim Kommen und Gehn; Und hab in deinem dämmrigen Zimmer mit dir gekost und gelacht – und hab auch geplaudert mit dir wie immer bis spät, bis spät in die Nacht.

Im Heimgehn wieder, durch stille Gassen, schlich’s über mich so bang, wie ich mein armes Mädel verlassen, so lange schon! ach wie lang! Doch, dass ich so einsam von dir gegangen, wie käm’s dir denn zu Sinn, und dass ich, von deinem Arm umfangen, so endlos fern dir bin! Ich will ja morgen wieder kommen mit lächelndem Gesicht; und dass ich längst Abschied von dir genommen, – du weisst’s ja nicht ...