Trauerfeier und Beerdigung in Uri und Umgebung – Abschiedsredner – Nun neige dich, Welt, hinab in Winterschlaf!
Gebet und Meditation - Beerdigung in Uri und Umgebung
Zu Golde ward die Welt. Zu lange traf der Sonne süsse Strahl das Blatt, den Zweig. Nun neige dich, Welt, hinab in Winterschlaf. Bald sinkt es von droben dir in flockigen Geweben verschleiernd zu - und bringt dir Ruh. O Welt, O Dir, zu Gold geliebtes Lachen, ruh!
Nebel hängt wie Rauch ums Haus, drängt die Welt nach innen. Ohne Not geht niemand aus, alles fällt in Sinnen. Leiser wird die Hand, der Mund, stiller die Gebärde. Heimlich, wie auf Meeresgrund träumen Menschen und Erde.
Komm in den totgesagten Park und schau. Der Schimmer ferner lächelnder Gestade. Der reinen Wolken unverhofftes Blau, erhellt die Weiher und die bunten Pfade. Dort nimm das tiefe Gelb, das weiche Grau. Von Birken und von Buchs, der Wind ist lau. Die späten Rosen welkten noch nicht ganz. Erlese küsse sie und flicht den Kranz.
Vergiss auch diese letzte Astern nicht. Den Purpur um die Ranken wilder Reben. Und auch was übrig blieb von grünem Leben. Verschwinde leicht im herbstlichen Gesicht.
Die Krähen schreien und ziehen schwirren Flugs zur Stadt. Bald wird es schneien, wohl dem, der jetzt noch Heimat hat. Nun stehst du starr, schaust rückwärts, ach! Wie lange schon! Was bist du, Narr, vor Winters in die Welt entflohn? Die Welt - ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt! Wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends halt.
Nun stehst du bleich, zur Winter-Wanderschaft verflucht, dem Rauche gleich, der stets nach kältern Himmeln sucht. Flieg, Vogel, schnarr dein Lied im Wüstenvogel-Ton! Versteck, du Narr, dein blutend Herz in Eis und Hohn! Die Krähen schrein und ziehen schwirren Flugs zur Stadt. Bald wird es schneien, weh dem, der keine Heimat hat!